Mittwoch, 24. Dezember 2014
'Migration Period tablet woven bands' aus Skandinavien
Sonntag, 23. November 2014
Brettchenwebertreffen in Essen
Ich hatte mich für diesen Ort entschieden, weil er große Veranstaltungsräume hat, die man ohne Miete bezahlen zu müssen buchen kann. Einzig eine Getränkeflatrate, die stundenweise gestaffelt ist, muss gezahlt werden.
Und wenn man noch ein wenig Geld drauf legt, dann hat man sogar eine gute und leckere Vollverpflegung.
Wir durften den Wintergarten nutzten, einen der schönsten Räume des Hauses im vierten Stock.
Dadurch konnte ich ein Open-House anbieten, dass jeder kommen und gehen konnte, wie er Zeit hatte.
Angesetzt war das Treffen von 09-20 h.
Ich war um kurz vor neun da und hatte noch nicht meinen ersten Kaffee getrunken, als auch schon die ersten Weber reinschneiten.
Da es ein ständiges Kommen und Gehen war, habe ich es leider nicht geschafft, mit allen so viel zu quatschen, wie ich wollte, zumal meine Stimme auch auf der Flucht war. Aber sie hat bis zum Ende durchgehalten.
Ich habe wenig gewebt, viel gequatscht und immer noch zu wenige Bilder gemacht.
Feierabend war ein wenig früher als geplant, da gegen 18.30 h der Feueralarm los ging. Wir wussten zuerst nicht, ob es ein Probealarm war oder nicht, doch als wir die Menschen aus dem Gebäude strömen sahen, packten wir unseren Kram und machten uns auf den Weg nach unten.
Vier Stockwerke ohne Aufzug, den man ja im Brandfall nicht nutzen darf - und ich werde nur noch so viele Sachen mitnehmen, wie ich problemlos tragen kann.
Danke an die unbekannten Helfer, die mir zwei Klappboxen abgenommen hatten.
Jedenfalls waren wir gerade losgegangen als auch die Feuerwehr eintraf. Auf dem Weg nach unten stellten wir fest, dass einige Räume im ersten Stock voller Qualm waren.
Aber wir kamen heil raus und harrten draußen der Dinge, die kommen würden - schließlich mussten wir noch unsere Rechnung zahlen.
Eine halbe Stunde später gab es dann Entwarnung (keine Ahnung, was wirklich passiert ist, Schaden hat es wohl keinen gegeben. Ich vermute, dass da wohl ein Projekt sprichwörtlich in Rauch aufgegangen ist und den Alarm ausgelöst hatte) und wir entschieden, dass es genug war...
Wie das Gruppenfoto entstand. |
Hier noch einige Bilder von den gezeigten Arbeiten:
Dienstag, 18. November 2014
Bücher mit interessanten/wichtigen Artikeln über historische Borten
Books with interesting/important articles about historic tablet weaving
Zeitlich sortiert / sorted by period
Sonntag, 19. Oktober 2014
Eric of Pomeranias Gürtel
Der Gürtel wird aus dem 13. Jhd. datiert, die Beschläge aus dem 1. Drittel 15. Jhd.
Gesamtlänge des Gürtels: 178 cm
Breite des Gürtels: 3 cm
Technik: Flottierung überbroschiert
Brettchen: 80+
It is a belt of the 13th century, but the metal is of the 15th century
length: 178 cm
width: 3 cm
technique: snartemo with brocading
tablets: 80 and more
Montag, 13. Oktober 2014
Die Textilkonferenz in London, Oktober 2014
Dienstag, 7. Oktober 2014
Die Hand, die dich füttert...
Jedenfalls hat die Frauenzeitschrift Brigitte, die mit den ganzen Häkel-, Strick-, was-weis-ich-noch-für-Anleitungen heute auf ihrer Internetseite unter der Rubrik 'Stimmen' einen Artikel veröffentlicht, der so ganz dezent 3/4 ihrer Kundschaft pauschal beleidigt.
Und wundert sich dann über den Shitstorm, der entsteht.
Da hätte der verantwortlich Redakteur vorher nachdenken sollen, dass es so wie es in den Wald hinein schallt, auch wieder heraus kommt...
Nun, ich fühle mich vom Titel '"Hilfe, ein Häkeldiplom!" Oder warum der DIY-Trend ein Ende haben muss' zwar nicht angesprochen, aber mir missfällt der Tonfall, die Wortwahl und das überhebliche Gehabe der Autorin ganz extrem.
Auf der einen Seite geht mir dieses 'rosa' 'heititei' und 'hübsch' manchmal auch auf den Geist, besonders wenn 'selbstgemacht' mit 'ohne handwerkliches Niveau, aber mit viel Liebe hergestellt' gleich gestellt wird. Das mag ich nämlich weder geschenkt bekommen, noch auf Dawanda kaufen. Da kann ich die Autorin bis zu einem gewissen Grad verstehen. Aber damit hört es auf.
Denn auf der anderen Seite stemme ich erfolgreich einen Job, bin glücklich verheiratet und habe einen großen Freundeskreis, mit dem ich gerne etwas unternehme.
Genaus freue mich aber Abends darauf, mich an meinen Webstuhl zu setzten und zu sehen, wie mit meinen Händen etwas entsteht, das hohes handwerkliches Niveau hat.
Und jetzt kommt die Autorin (die lt. diversen Seiten erfolgreiche Journalisten ist, aber auf ihrer eigenen Facebook-Seite öffentlich beklagt, dass sie kein Geld hat und Harz4 bezieht) daher und sagt, dass ich deswegen nicht emanzipiert bin? Nun, wer glaubt Emanzipation hat etwas damit zu tun, ob man Handarbeit macht, oder nicht, der hat das Prinzip nicht verstanden.
Denn Emanzipation bedeutet, dass ich jahrelang als Speditionskauffrau in der Fernverkehrsdisposition gearbeitet habe und mit den Jungs klar gekommen bin, aber gemerkt habe, dass Karriere und Geld nicht alles ist und deswegen jetzt einen ganz normalen Job als Industriekauffrau habe, ohne mich schlecht zu fühlen.
Dass ich sowohl Action-/Fantasy und SiFi-Filme lieben kann und die meisten Frauenfilme 'doof' finde.
Dass ich gerne auf Lost Place gehe, mich auch dabei mal kräftig einsau, ohne dabei vorzugeben, härter als ein Mann zu sein.
Ich kann auch meine geliebte Handarbeit machen, ohne mich dafür schämen zu müssen, dass ich ja etwas typisch weibliches mache...
Und da ich die Brigitte schon immer doof fand, brauche ich hier nicht meine Meinung zu ändern und das Abo zu kündigen, wie so manch ein entrüsteter Leserkommentar ankündigte.
EDIT: Falls man sich noch daran erinnert: Die Dawanda-Frauen, über die gerade hergezogen wird, waren die, die mit einer großen privaten Kampagne Jack Wolfskin dazu brachten, eine Abmahnwelle abzubrechen....
Bin mal gespannt, wie es mit der Brigitte weiter geht.
Möchte jemand Popcorn?
Freitag, 12. September 2014
Technikstudien
Ich habe es gemacht, damit ich einen Anhaltspunkt habe und bei historischen Borten mit meinen eigenen Probestücken vergleichen kann, welche Technik es vielleicht gewesen sein könnte.
Und so habe ich mich hingesetzt und mit einem Aufzug ganz viele kleine Stücke gewebt. Dabei habe ich aber gerade eben an der Oberfläche dessen gekratzt, was für gleichmäßige Webkombinationen es beim Brettchenweben gibt.
Donnerstag, 28. August 2014
Die brettchengewebte Borte vom Krönungsgewand Richards von Cornwalls
Nach der Krönung verblieb das Gewand im Aachener Domschatz, bis im 19. Jahrhundert der Aachener Kanoniker Frans Bock zerschnittene Teile des Krönungsmantels unter Verschleierung ihrer Herkunft in ganz Europa verkaufte.
Ein großer Teil des Stoffes blieb aber in Aachen und wurde zu einem Messgewand umgearbeitet.
Einige der Fragmente sind mit brettchengewebter Borte verziert worden, die vom Stil in den Anfang des 16. Jhd passt. Denn Anleitungen zu ähnlichen Borten findet man in 'Anna Neupers Modelbuch'. Aber nirgendwo findet man eine Information, wann die Borten auf die Textilien genäht wurden.
As Richard of Cornwall had been coronated to roman-german king in the year 1275 he wore a magnificent blue robe, with gold embroidered animals.
For many centurys the robe stayed in Aachen. Until in the 19th century the canon of Aachen Franz Bock sold quite a lot fragments of the cloak hiding the origin of the fragments.
A bigger part of the cloth stayed in Aachen had been redone as chasuble.
Some of the sold fragmentes had been decorated with a small tablet woven band. The pattern looks like bands of the begining of the 16th century as found in 'Anna Neupers Modelbuch' but nowhere had been mentioned when the band had been added to the cloth.
Donnerstag, 21. August 2014
Elisenhof E-417
Ich bin aber trotzdem sehr zufrieden mit dem Ergebniss, werde aber demnächst noch einen Versuch mit selbstgezwirnter Wolle starten.
Sonntag, 17. August 2014
Wikingerkleidung
Aber dann habe ich mich für einen wikingerzeitlichen Termin Ende August entschieden und dafür wollte ich mir jetzt - natürlich in letzte Sekunde - ein Kleid nähen.
Nach erster Recheche entschied ich mich, dass ich mein einfaches Leinenunterkleid weiter verwenden werde, nur ein passendes Oberteil musste noch her.
Donnerstag, 7. August 2014
Elisenhof E-417
Nachdem ich schon mit einer Replik der Gürtelschnalle des Grabes 231 aus Haithabu eine räumliche Eingrenzung gemacht hatte, entschied ich mich für das Band Elisenhof E-417
Davon gab es in 'Tablet Weaving' von Egon Hansen eine Musteranleitung und ich dachte, dass ich einfach nur so weben konnte...
As I will have a early mediveal event and didn't own a suitable belt I had to find a pattern which I could weave rather fast.
With a replica of the belt buckle of the grave 231 in Haithabu I decided to do something 'Nordic' and as there had been not so far away the founds of 'Elisenhof' it would be a perfect fit.
Especially as there is in the book 'Tablet Weaving by Egon Hansen a pattern description so that I could simple weave it.
Sonntag, 27. Juli 2014
Vestrum - mal wieder
Bildunterschrift lautet 'Spjellvevsbord fra Vestrum, Hedrum, Vestfold'
Dienstag, 8. Juli 2014
über den Urheberschutz...
Dem ist nicht so. Wenn man ungefragt Bilder von fremden Seiten verwendet und diese in Netz stellt, dann kann man arg teuer abgemahnt werden.
Selbst wenn man 'freie' Bilder verwendet ist man verpflichte, den Urheber zu nennen, ansonsten kann man abgemahnt werden.
Das Urteil und ein Kommentar dazu kann man hier nachlesen.
Warum scheibe ich dazu?
Weil man mal wieder ein Bild von mir, ohne zu fragen und ohne Urhebervermerk auf einer Website verwendet hat. Und zwar das hier:
Nun, wenn Wikinger eine Borte aus dem 4. Jhd. und dazu noch den ersten (falschen) Rekonstruktionsversuch posten, dann frag ich mich sowieso, was das soll, doch dass sie es noch nicht mal nötig haben zu fragen, ärgert mich schon.
Man kann meine Bilder gerne runterladen, aber eine Veröffentlichung auf einer Website (Fotosammelseiten wie Pinterest ausgenommen) bedarf meiner Zustimmung.
Bei Bildern von Rekonstruktionen mit Hakenkreuzen wird meine Antwort jedoch immer 'Nein' lauten.
Und warum mir das nicht egal ist? Weil ich sowohl in das Weben der Borten, als auch in das Fotografieren verdammt viel Arbeit gesteckt habe und ich es nicht mag, wenn sich jemand mit fremden Federn schmückt.
Nun, ich bin nicht die Person, die sofort zum Anwalt läuft und eine Abmahnung startet, aber ich schicke dann eine unnette Mail, setze darin eine Frist wo das Bild zu löschen ist (nicht nur die Verlinkung auf der Website) und wenn das nicht erfolgt, gibt es eine zweite Mahnung, mit dem Hinweis, dass sich mein Anwalt über leicht verdientes Geld freut.
Bisher ist es noch nie dazu gekommen, dass ich meinen Anwalt einschalten musste und ich hoffe, dass es auch so bleibt. Aber ich habe keine Lust, mich mit Personen abzuplagen, die es nicht nötig haben zu fragen, sondern einfach nehmen.
Edit 09.07.2014 man hat mir netterweise noch einen Link zukommen lassen, der viele Fragen beantwortet
'Wann ist ein Bildzitat erlaubt'
.
Gerne zitiere ich daraus den für mich sehr wichtigen Ausschnit:
'Ein Bildzitat ist nur dann erlaubt, wenn es eigene Ansichten und Gedanken belegt oder unterstützt (so genannte “Belegfunktion”). Das bedeutet, das Bildzitat muss die eigenen Ausführungen stützen. Was wiederum bedeutet, die Ausführungen müssen auch ohne das Bildzitat für sich stehen bleiben können.
Es reicht also nicht lediglich “Seht her, das ist ein hübsches Bild” zu sagen. Vielmehr muss man sich schon mit einem Thema auseinandersetzen, wie zum Beispiel bei Filmkritiken oder Zeitschriftenbesprechungen.'
Das bedeutet für mich, dass ich Bilder von historischen Borten, die nur in einem einzigen Buch veröffentlicht wurde, mit einer entsprechenden Kennzeichnung versehen, veröffentlichen kann, da sie als 'Beleg' für meine Rekonstruktionen dienen.
Aber nur weil ich ein gutes Bild von einem broschiertem Band auf meiner Seite habe, kann man es nicht als 'hübsches' Beispiel ohne mich zu fragen auf einer anderen Website veröffentlichen.
Auch ich habe noch einiges zu verbessern...
Edit 06.03.2015 Damit ich den Link zum Urheberecht und Musterschutz am Beispiel von Strickanleitungen nicht verlege, ist er jetzt
hier.
Das alles ist meine ganz persönliche Meinung, die aber nicht durch ein Studium oder ähnliches abgesichert wurde. Wer meint, sich bei Problemen auf diesen Blogeintrag berufen zu müssen, ist selber schuld, denn ich übernehme hier überhaupt keine Haftung.
Es reicht also nicht lediglich “Seht her, das ist ein hübsches Bild” zu sagen. Vielmehr muss man sich schon mit einem Thema auseinandersetzen, wie zum Beispiel bei Filmkritiken oder Zeitschriftenbesprechungen. Folgende Zitatzwecke sind daher nicht ausreichend:
- See more at: http://rechtsanwalt-schwenke.de/wann-ist-ein-bildzitat-erlaubt-anleitung-mit-beispielen-und-checkliste/#sthash.LNCKzb8e.dpuf
Es reicht also nicht lediglich “Seht her, das ist ein hübsches Bild” zu sagen. Vielmehr muss man sich schon mit einem Thema auseinandersetzen, wie zum Beispiel bei Filmkritiken oder Zeitschriftenbesprechungen. Folgende Zitatzwecke sind daher nicht ausreichend:
- See more at: http://rechtsanwalt-schwenke.de/wann-ist-ein-bildzitat-erlaubt-anleitung-mit-beispielen-und-checkliste/#sthash.LNCKzb8e.dpuf
Es reicht also nicht lediglich “Seht her, das ist ein hübsches Bild” zu sagen. Vielmehr muss man sich schon mit einem Thema auseinandersetzen, wie zum Beispiel bei Filmkritiken oder Zeitschriftenbesprechungen. Folgende Zitatzwecke sind daher nicht ausreichend:
- See more at: http://rechtsanwalt-schwenke.de/wann-ist-ein-bildzitat-erlaubt-anleitung-mit-beispielen-und-checkliste/#sthash.LNCKzb8e.dpuf
Sonntag, 6. Juli 2014
Halberstadt - eine Borte vom Leinentuch
Wahrscheinlich ist das Original nicht mit Goldlahn broschiert worden, sondern mit doppeltem Faden. Ich vermute, dass es Leinen ist, konnte dies aber hinter Glas nicht genau erkennen. Der farbige Broschierfaden ist Seide.
Broschiertes Band vom einem Leinentuch aus dem Domschatz in Halberstadt |
The original on display in the 'Domschatz von Halberstadt' is from a embroidered linen cloth dated 1250-1300. Probably not brocaded with spun gold. I guess that it's linen but as the cloth had been behind glass I couldn't touch it. The colourd brocade weft is silk.
Samstag, 21. Juni 2014
Fertig/Finished
Deswegen werden sie hier veröffentlicht.
Wie dieses Band, wo ich nur die 'Vögelchen' der Bordüre vom Gürtel der Bathild gewebt habe.
Historische Details findet man hier eine Musteranleitung hier
Montag, 16. Juni 2014
Die Römer und die Brettchenweberei
Um es kurz zu machen: die Fundlage für richtig 'römische' Borten ist praktisch nicht vorhanden. Aber es gibt Borten aus den römischen Provinzen.
Ich habe folgendes bisher gefunden:
Ein inzwischen recht altes Buch hat eine ganze Menge Bilder von brettchengewebten Bändern des 2. - 4. Jahrhunderts aus Norddeutschland und Dänemark. Es heißt 'Textilfunde der Eisenzeit' von Karl Schlabow. Da es von 1976 ist, kann man es nur noch antiquariarisch kaufen, aber die Bilder sind sehr gut. Unter anderem werden hier die Funde vom Vaalermoor, Dätgen und Thorsberg aufgeführt.
Alle Bänder sind sehr einfach, meistens mit gestreiften Mustern oder Musterstrukturen im Stippengewebe.
Ein weiteres sehr gutes Buch ist 'War and Worship' Textiles from 3rd to 4th century AD. Von den meisten Textilien sind nur noch Fragmente erhalten, doch die Qualität der Bilder ist hervorragend.
In dem Buch 'Tecxtile Manufacture in the Northern Roman Provinces' (von J.P. Wild, Cambridge University) werden drei brettchengewebte Bänder erwähnt, die in Mainz gefunden wurden, die wahrscheinlich als Webkante verwendet wurden. Eins davon wurde wahrscheinlich nur mit 1 Brettchen gewebt, die anderen beiden waren röhrenförmig und wurden wahrscheinlich mit ca. 4 Brettchen gewebt.
Aus dem ersten Jhd. n.Chr. wird in 'Tablet Weaving' von Peter Collingwood eine brettchengewebte Borte aus Draende Lydinge, Dänemark, erwähnt. Er beschreibt das Band als 'Schmales Fragment von einem Wollstoff in Köpertechnik gewebt aus inem Frauengrab in Braende-Lydinge, Dänemar, mit einer mit einer vierfädigen, kettengezwirnten Borte mit abstehenden Fransen (er bezieht sich auf Hald, Olddanske Tekstiles, 1950).
Aus dem 2. Jhd nach Christus gibt es eine einfache brettchengewebte Borte, die an einen Bronzekessel in Repov, Techechien korrodiert war. Erhaltene Breite ca. 1,9 cm (10 Brettchen).
Aus dem letzten drittel des 1sten Jahrhunderts gibt es Funde aus dem römischen London, aus NESAT V Frances Pritchard: 'Weaving Tablets from Roman London'
Ich kenne nur einen einzigen Fund südlich der Alpen: Der Saum von Veruccio - Lise
Raeder Knudsen berichtet darüber in Ancient textiles - modern finds, alle Funde in diesem Ort sind etruskisch (das war lange bevor Rom ein Imperium wurde).
Ansonsten kenne ich keinen römischen brettchengewebten Fund in Italien. Auf Statuen und Wandmalereien gibt es verzierte Kleidung, aber diese Verzierungen können auch mit anderen Techniken hergestellt worden sein (eingewebt, gestickt, Anlegearbeit, etc.)
Es gibt zwar einige 'Römische' brettchengewebte Motive, aber hier wurden Muster von Wandmalereien, Statuen, oder Töpferarbeiten als Brettchenweberei adaptiert.
'Self-Bands and other subtle patterns in Roman textiles' von Lise Bender Jorgensen berichtet über gefundene Webtechniken, die bei den Römern verwendet wurden.
Dienstag, 10. Juni 2014
Altartuch Mustersequenz 1
Hier beschäftige ich mich mit der 'Mustersequenz 1' dessen Muster vor einigen Jahren von Fabian Peise entwickelt wurde.
Samstag, 7. Juni 2014
Der Flachsmarkt in Krefeld-Linn
Einfach weil es viel zu gucken gibt und hinund wieder auch das eine oder Schnäppchen zu kaufen gibt.
Heute war ich wieder da.
In Sachen Brettchenweberei gab es einiges zu sehen:
Donnerstag, 5. Juni 2014
Der Halberstädter Domschatz
Ich hatte vor zwei Wochen beim Museum angefragt, ob ich sie fotografieren dürfte und eine Genehmigung bekommen.
Der Dom von Halberstadt |
Die Zusammenarbeit mit dem Personal war nett und unkompliziert. Ich habe insesamt 120 Bilder gemacht und nach einer ersten Auswertung kann ich zu den Borten, die ich gewebt habe folgendes sagen:
Das Cingulum aus Halberstadt, das ich bereits gewebt habe:
Laut Nancy Spies ist die Borte 108 cm lang und 1,7 cm breit beschrieben. Dazu erwähnt sie, dass das Cingulum an beiden Enden mit einem sehr verzierten Geflecht abgeschlossen wird.
Nun, das Geflecht ist mindestens genau so lang wie die Borte, die beim Tragen des Cingulums um den Körper geschlungen wird und ist ein absoluter Hingucker. Die Borte geht dabei unter.
Das Schlimmste ist, das die Art, in der ich es gewebt habe, überhaupt nicht mit dem Original übereinstimmt...
Das passiert wenn man eine Borte nach einer Anleitung webt, aber nicht das Orginal kennt.
Etwas anders sieht es mit der Borte des Altartuchs für den Hochaltar aus.
Leider habe ich Depp mein Zentimetermaß vergessen und so kann ich nur ca. Abmessungen durchgeben.
Das Altartuch ist für einen Altar mit der Abmessung von ca 3 x 1,5 m gefertigt worden. Es besteht aus 18 fast quadratischen Feldern die durch brettchengewebter Borte verbunden wurden Auch die Umrandung, von der die Seitenränder herab hängen besteht aus brettchengewebter Borte. Insgesamt sind also etwa 22 m Borte verarbeitet worden.
Davon hatte ich vor Jahren von Fabian Peise die erste Musteranleitung für eine Sequenz bekommen.
Sequenz aus der Altartuchborte |
Bei meinem letzten Besuch habe ich diese Sequenz nicht gefunden, aber jetzt, beim systematischen Abfotografieren, war sie da. Bei diesem Teil der Borte ist die Broschur fast komplett abgerieben worden, so dass man sehen kann, dass der Untergrund ensprechend der Broschur gewebt wurde. Siehe auch mein Bild weiter oben.
Vier weitere Mustersequenzen gibt es, dazu wurde an einer Ecke ca. 1,5 m 'gestückelt', sprich zwei stilistisch nicht passende Borten wurden verwendet.
Um das nachzuweben werde ich noch einige Zeit benötigen.
Donnerstag, 1. Mai 2014
St. Severin
Ich wollte eine Breite von 1,2 cm und die richtige Farbverteilung beim Aufzug hinbekommen. Zudem stimmte das 'Zwischenmuster' beim ersten Versuch nicht
Also habe ich 60/2 Seide aus London verwendet.
Mittwoch, 23. April 2014
Kalkulation zur Rekonstruktion einer brettchengewebten Borte
Das Buch zu besorgen kostete mich 21,00 Euro + Porto und 1,5 Wochen Wartezeit, bis es geliefert wurde.
Anhand des Bildes machte ich einen ersten Musterentwurf. Das dauerte 2 Stunden, dabei stelle ich fest, dass trotz Einscannen die Bildqualität nicht gut genug ist, um die Fäden zu zählen, damit man die genaue Brettchenanzahl bestimmen kann.
Freitag, 11. April 2014
Die IRM, Villa Borg
Leider war auch dieses Jahr die Qualität wieder arg durchwachsen. Neben einigen Höhepunkten an Ausstellern gab es auch so manches, worüber ich den Kopf schütteln konnte.
Das kann ich am besten anhand dem erklären, womit ich mich wirklich gut auskenne: Brettchenweben:
Der Stand von Archäotechnik Crumbach war ein absoluter Traum. Es wurden nicht nur allgemein bekannte Bänder gezeigt, sondern man konnte auch Neues bewundern. Ich habe noch nie eine Borte gesehen, die mit Pfauenfedern gewebt wurde.
Samstag, 5. April 2014
Das Vestrum-Band, Ergebnis eines Arbeitstages
Well, I didn't intend to work on the band as I have plenty of other projects, but I couldn't get away from it and so I spent a whole day working on the reconstruction.
Sonntag, 30. März 2014
'Reconstructed tablet woven bands from Vestfold'
niemals empfehlen würde, denn ihre 'Rekonstruktion' ist sehr weit von dem Ursprung entfernt. In einem Fall hat sie ein komplett anderes Muster entwickelt.
Ich spreche von dem Band von Vestrum/Norwegen aus dem vierten Jahrhundert.
Dazu gab es eine interessante Diskussion in der Facebook Gruppe 'Historic Tablet Weaving', die unglücklicherweise gelöscht wurde.
Deswegen zeige ich die Entwicklung hier:
'Reconstructed tablet woven bands from Vestfold' by Else-Margrethe Huse is a book I would never recommend as the 'reconstructions' of the historic bands are very far away from the origen. In one case she did a total different pattern.
I'm speaking about the band from Vestrum/Norway 4th century.
Well, there had beenn a long and good discussion in the Facebook-Group 'Historic Tablet Weaving' which unfortunately had been deleted.
So I will show it here:
Samstag, 29. März 2014
Die Verwendung von Hakenkreuzen bei historischen Brettchenwebereien in der Bundesrepublik Deutschland
In diesem Fall ist es der §86 des Strafgesetzbuch.
Den kompletten Text kann man hier nachlesen: http://dejure.org/gesetze/StGB/86.html
Verbotene Zeichen im Sinne dieses Gesetzes kann man hier finden:
http://de.wikipedia.org/wiki/Verwenden_von_Kennzeichen_verfassungswidriger_Organisationen
Dazu gehören auch 'zum verwechseln ähnliche Kennzeichen'
Ich zitiere den Link: 'Nach der ständigen Rechtsprechung bedeutet „zum Verwechseln ähnlich“, dass ein „nicht besonders sachkundiger und nicht genau prüfender“ Betrachter die typischen Merkmale eines Originalsymbols erkennt. Dabei ist unerheblich, ob das fragliche Symbol bekannt oder unbekannt ist.'
Darum zieht auch das Argument 'eine Swastika ist etwas ganz anderes', nicht.
Mittwoch, 26. März 2014
Einige Informationen zum historischen Widderhorn
Man kann es einfach nicht oft genug sagen:
Obwohl das Motiv des Widderhorns in ähnlicher Form vielfach auf Malereien (der Griechen und Römer) zu sehen ist, ist es weder in der Eisenzeit, noch bei den Wikingern, noch im hochmittelalter im textilen Bereich verwendet worden. Es ist ein Motiv aus dem vorderen Orient des 19ten Jahrhunderts, dort wurden die brettchengewebten Bänder gefunden.
Borte nach einem Mazedonischen Frauengürtel aus dem 19. Jhd. |
Sonntag, 23. März 2014
Die Türkische Cammer in Dresden
Da die Sachsener Kurfürsten zu den 'Jägern und Sammlern' gehören und alles über den fernen Osten zusammen getragen haben, was ihnen unter den Fingern kam, ist die Ausstellung groß.
Ok, meistens orientalische Waffen und Rüstungen, aber auch ein Dreimastzelt, Pferdegeschirr, und einige wenige Textilien gibt es. Aber das hat es in sich.
Ich habe es sehr bedauert, dass ich dort nicht fotografieren durfte, denn in der Ausstellung habe ich mindestens Dutzend Borten gesehen, von denen mehrere wahrscheinlich brettchengewebt sind.
Getrennt durch eine Glasscheibe kam ich nicht nah genug ran, um das zu erkennen und der Ausstellungskatalog ist so waffenlastig, dass es nix zu den Textilien gibt.
Etwas das ich sehr bedauere, denn einige Muster waren sehr spannend und ich hätte mich gerne später intensiver mit Details beschäftigt.
Bilder gibt es dieses Mal deswegen nicht.
Dienstag, 18. März 2014
Sonntag, 16. März 2014
Fast fertig
Neben unzähligen Fischen, Fröschen, Eidechsen, Vögeln und anderem Getier habe ich die Tardis, das Stargate Symbol für die Erde und jetzt das Logo von Torchwood gewebt.
Ich hab noch nie so viele verschiedene Muster auf eine Kette gequetscht und es macht mir unheimlichen Spaß.
Leider hat meine Kette nur 46 Musterbrettchen, wo ich für das Torchwood-Logo eigentlich 54 benötigen würde. und dass das Motiv ein wenig langgezogen ist, überzeugt mich auch nicht. Aber da man es immer noch erkennen kann, passt es!
So sieht die Kette auf dem Webstuhl aus und im Moment gefällt mir die rot dominierte Rückseite viel besser als die helle Vorderseite.
Da ich es als Deko für den Esszimmertisch verwenden will, kann ich beide Seiten verwenden!
Samstag, 8. März 2014
Brettchenwebertreffen 2014 in Wegberg-Dalheim
Ich habe noch nie so viele wunderschöne Borten an einem Ort gesehen.
gewebt von Irene Lyng |
Es folgt eine Auswahl meiner schönsten Bilder. Einige Bilder sind nichts geworden, ich hoffe, dass andere Weber noch Bilder einstellen werden.
Samstag, 1. März 2014
Die Altartuchborte von Halberstadt
Donnerstag, 27. Februar 2014
Muster für Fangirls
Das ist aber leichter gesagt als getan. Zuerst habe ich mein Glück mit Sherlock versucht, aber irgendwie habe ich nicht mehr als 221b als Symbol brettchwenwebtauglich umsetzen können.
Das selbe gilt für Iron Man/Avengers. Da fiel mir gar kein Symbol ein, was ich verwenden könnte.
Stargate war da schon einfacher. So ein Stargate sollte man doch recht einfach in eine Anleitung umarbeiten können... kurz gesagt, es sieht auch im dritten Versuch nicht besser aus.
Also habe ich etwas einfaches verwendet. Das A mit dem Kringel oben drüber, das Symbol für die Erde.
Und in Doublefacetechnik war es ruckzuck gewebt:
Freitag, 21. Februar 2014
Der erste Versuch
Der Rand war zu schmal und die Baumwolle ist viel sperriger als Wolle oder Seide, so dass die Reihen viel länger sind.
Somit waren die einzelnen Segmente viel zu langgezogen und es sah nicht wie die Tardis aus. Also habe ich alles aufgedröselt und ich musste noch mal ran an den Computer und habe das Muster überarbeitet.
Der Musterentwurf der Tardis sah im zweiten Versuch zwar gestaucht ein wenig seltsam aus, aber nachgewebt war es prima.
Bis auf den Schriftzug, damit bin ich noch gar nicht zufrieden.
Aber das Problem kann ich nur mit mehr Brettchen lösen, somit ignoriere ich das.
Mit meinem zweiten Versuch bin ich schon viel zufriedener:
Das schöne am Doubleface ist, dass es recht schnell geht. Die Tardis hatte ich inklusive einiger broschierten Zeilen in weniger als zwei Stunden fertig.
Beim nächsten Mal nehm ich auch die richtigen Farben.
Mittwoch, 19. Februar 2014
Fangirl!
Als ich vor einigen Wochen über diese Borte stolperte, zuckt es in meinen Fingern. So eine Tardis zu weben hätte etwas.
Aber da hatte ich noch Hochdorf TC106 am Wickel und war eingespannt.
Jetzt ist die Borte schon wieder aufgeploppt und gestern konnte ich mich nicht mehr zurück halten und habe einen ersten Musterentwurf als Doubleface gezeichnet:
Die ursprüngliche Borte hatte 66 Brettchen, mein Entwurf hat 48, und ich weiß nicht, ob die Schrift 'Police' und 'Box' so glatt rauskommt, wie im Entwurf.
Und wenn ich morgen Abend Zeit habe, wird meine Tischdeko, wo ich eigentlich die verschiedensten Tierchen aus den beiden Staudigl-Büchern weben wollte, pötzlich auch eine (leider rote) Tardis haben.
Ich freu mich schon!
Sonntag, 16. Februar 2014
Pad-Tasche
Da eine Freundin für ihr Pad keine Hülle fand die ihr gefiel, habe ich ihr zum Geburtstag eine genäht.
Die Vorgaben waren recht einfach: Türkis und es soll passen.
Da ich in meinen Stoffvorräten viel, aber kein Türkis habe, bin ich zu Karstadt gegangen und habe dort in der sehr großen Stoffabteilung gestöbert. Gefunden habe ich einen 'äh' Filz, wo ich gar nicht wissen will, aus was für Polyestertierchen er nun besteht. Dazu habe ich noch zwei Magnetknöpfe gekauft und einen Stück Seidenstoff, dass ich beim Krefelder Flachsmarkt am Stand vom 'Haus der Seidenkultur' erworben hatte, verwendet.
Als Vorlage zum Nähen hatte ich mein Pad, das in etwa die gleiche Größe hatte.
Schneller als gedacht, war ich fertig:
Freitag, 14. Februar 2014
Holzbrettchen zum Brettchenweben.
Sie sind schon sehr gut poliert angekommen und ich konnte weder scharfkanntige Stellen noch Splinter feststellen. Aber um ganz sicher zu gehen, dass meine feine Seide nicht beim Weben geschreddert wirde, habe ich sie jetzt mit Baumwolle bezogen und webe ein Muster aus dem Staudigl nach.
Ja, alle 48 Brettchen gleichzeitig. Und es ist eine einmal und niiiiiiie wieder Erfahrung.
Nicht, dass die Brettchen schlecht zu handaben wären oder sonst eine schlechte Eigenschaft haben, nein sie sind einfach viel dicker als die Pappbrettchen, die ich sonst benutze.
Damit ist die Handhabung der Holzbrettchen viel umständlicher als von den modernen Pappbrettchen.
Und mit 50 Holzbrettchen habe ich das Gefühl, mein persönliches Limit erreicht zu haben.
Ich frage mich, wie zum Teufel die es damals geschafft haben mit 100 oder mehr dieser dicken Brettchen so wahnsinnig tolle Borten zu weben!
Donnerstag, 13. Februar 2014
Ganz neu...
Was mach ich nun damit.
Wahrscheinlich über das schreiben, was mich bisher auch interessiert: Handarbeit, Museumsbesuche und Reenactment.
Dazu noch das eine oder andere Bild.... oder mehr Bilder als euch lieb sind? Schließlich liebe ich es, zu fotografieren.