Samstag, 20. April 2019

Nachwebung eines Strumpfbandes des 18. Jhd. aus Pennsylvania


Um es gleich deutlich zu machen, es ist kein Brettchengewebe, sondern ich habe das Band mit Litzen gewebt.

Eine Technik, die mich nicht so fasziniert, aber für ein Geschenk, macht man doch alles.


Im Original wurde das Band mit einfädrigen blauen und braunen Leinengarn gewebt, ich habe zweifädiges verwendet, da ich kein anderes zur Hand hatte und es kurzfristig fertig werden musste.


Sonntag, 7. April 2019

Wenn Bilder mehr sagen...

Oft genug werden Informationen zu Bortenfunden nur ein einziges Mal veröffentlicht. Meistens in Abhandlungen zu einer Ausgrabung bzw. in Ausstellungskatalogen.

Diese Texte behandel ich inzwischen mit Vorsicht und ich verlasse mich mehr auf die Bilder, denn ich bin mir nie sicher, ob derjenige, der den Text zu den Bortenfunden geschrieben hat, auch Fachwissen über das Brettchenweben hat.
Oft genug passiert es, dass Textilexperten nur mit Grundkenntnissen über das Brettchenweben seltsame Rückschlüsse ziehen.

Als ich mich vor mehr als 10 Jahren an die Borte aus Moscevaja Balka Inv. Nr. Kz 6778 gesetzt hatte, habe ich mir diese Frage nicht gestellt, einfach weil die Beschreibung stimmig war und mir Erfahrung fehlte, die ich heute habe.

Doch dann habe ich mir vor einiger Zeit noch einmal die Abbildung vom Fund und meine Rekonstruktion nach der Beschreibung angesehen und auf einmal hatte ich das Gefühl, dass es nicht richtig war.

Also habe ich mich hingesetzt und nach dem Fundbild einen neuen Musterentwurf gemacht.

Das neue Muster, das alte Muster, der Fund
The new pattern, the old pattern the find

Ich habe 20/2er Wolle verwendet und bin mit meiner 1,4 cm breiten Borte doppelt so breit geworden, wie das Original, das 0,8 cm breit ist.