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Dienstag, 6. Februar 2024

 Eine neue Borte ist fertig - ich habe hier Motive aus dem Grab des Keltenfürsten von Hochdorf verwendet. Ich bin zwar ein wenig eingerostet, aber die Technikkombination Köper mit ausgelassenem Einzug und einseitiges Doubleface war mal wieder spannend.

Musterskizze aus Der Keltenfürst von Hochdorf. Methoden und Ergebnisse der Landesarchäologie. Katalog zur Ausstellung Stuttgart, Kunstgebäude vom 14. August bis 13. Oktober 1985, 1985

Dienstag, 23. Januar 2024

Cat-Content :-)

 Jo, es gibt ihn, den Cat-Content.

Ich hatte einfach Lust, Katzen zu weben und habe das als Doubleface umgesetzt. 

Bilder von der Borte und Musteranleitungen gibt es jetzt hier.


Mittwoch, 22. Dezember 2021

Ein einfaches brettchengewebtes Band aus Dublin

Aus Dublin kennt man einige wikingerzeitliche Borten. Die bekannteste ist wohl die Borte mit den goldbroschierten Drachenköpfen.

Bei Ausgrabungen  an der Fishamble Street in Dublin wurden insgesamt 30 einfache brettchengewebte Borten aus Wolle gefunden. 

Sie wurden zwischen 960 und 980 datiert.

Die Borte NMI E172:10571 wurde im Original mit 12 Brettchen gewebt. Es wurde um ein grobes Köpergewebe geklappt und war insgesamt 33 mm breit.


 

Dienstag, 14. Dezember 2021

Uuups, I did it again...

 

Ich habe schon mehrfach das Band von Moscevaja Balka (Inf. Nr Kz 6778) versucht zu rekonstruieren.

Und jedes mal bin ich dem Original ein Stückchen näher gekommen.

Bei meinem ersten Versuch 2008 habe ich mich sehr aus die Vorgabe des Buches gehalten, wo beschrieben wurde, dass das Band mit 13 Musterbrettchen gewebet worden war. Aber die Löcher waren viel zu klein gewesen.

2019 habe ich einen neuen Anlauf gemacht. Dieses Mal waren die Löcher größer, aber ich hatte 16 Brettchen + 2 Randbrettchen benötigt, um es so zu weben.

Anfang des Jahres hat dann Sylvie Odstrčilová sich noch einmal an das Muster gesetzt und einfach die Ränder abgeschnitten, dass man nur 13 Musterbrettchen benötigte. Zudem hatte sie Bilder zur Verfügung, wo man erkennen konnte, dass auch zwischen den Rauten eine weiße Linie war.

Also musste ich noch einmal ran.


Dienstag, 26. Oktober 2021

Der Mantel der Dame von Baza

Bereits 1972 wurde in der spanischen Stadt Baza eine bemalte Statue gefunden, die in das 4. Jhd. v. Chr. datiert wurde.

Die Farben waren schon sehr vergangen, aber man konnte immer noch die Farbenpracht erahnen.

Ein Rekonstruktionsversuch wurde 2011 im Archaeological Textiles Newsletter 52  veröffentlicht. Allerdings wurde dort die Borte in blau und rot gewebt.

2021 gab es eine neuen Versuch der Complutense University of Madrid, die Farben mit einer digtalen Fotografiertechnik wieder lebendig zu machen.
Es gelang und die Abwesenheit von Farbe in dem Karoteil der Borte fiel mir besonders auf. 

Und so habe ich versucht diese Borte zu rekonstruieren.

Freitag, 20. August 2021

Neue Borte + Anleitung

 

Als ich mich vor einigen Jahren entschloss, meine Bortenbilder auch auf Instagram zu teilen, hatte ich nicht damit gerechnet, dass sich so viele Menschen dafür interessieren würden.

Diese Nacht hat es gerundet und ich habe insgesamt 900 Follower.

Danke, dass ihr euch dafür interessiert, was für eine Handarbeit ich mache.

Ein kleines Dankeschön:

Die Musteranleitung für eine Freestyle-Borte, inspiriert von 'coptischen' Textilien:

 


Sonntag, 4. April 2021

Eine persische/iranische Borte

Manchmal ahnt Frau nichts Böses, surft ein wenig bei Facebook und dann landet sie hier.  Eine Seite wo relativ moderne Bänder im traditionellen Stil gezeigt werden.

Die Bänder sind größtenteils zwischen 1900 und 1950 gewebt worden. Einige sind brettchengewebt, die anderen sind mit unterschiedlichen Techniken gewebt worden.

Ich habe mich hier einfach von den Farben und Motiven inspirieren lassen und etwas in dem Stil gewebt. 


Sonntag, 10. Januar 2021

Ein brettchengewebte Borte, oder ein geflochtenes Band? Ein Fund aus Ägypten.

 

Es ist ein Band von einer Kindertunika, die in den Archiven der 'The Whietworth Gallery' in der Universität in Manchester/GB aufbewahrt wird. Die Tunika wird zwischen dem 6. und 9. Jhd. datiert und als Fundort ist Ägypten angegeben. Es gibt keine weiteren Informationen zu dem Fund.

Ein Bild davon findet man hier

Das Band selbst ist als 'gezwirntes' Band aus Wolle beschrieben worden und ist am Halsausschnitt der Tunika angenäht worden. Das Band ist am Ende geknotet worden und der Knoten wurde mitangenäht. Es gibt keine Information, dass das Band brettchengewebt sein könnte.

Aber wenn man ganz einfache brettchengewebte Borten webt, dann sieht es genauso aus wie dieses Band. 4 Brettchen und alle Brettchen werden kontinuierlich in die gleiche Richtung gedreht. Aber mit Fingerschlaufenweben kann man ein ähnliches Muster erzeugen.


 

Sonntag, 27. Dezember 2020

Die Borte von der Thorsberg-Tunika

Die Tunika aus den Moorfunden in Thorsberg wird in die 1. Hälfte des 3. Jhd. n. Chr. datiert. Sie ist die einzige komplett erhaltene Tunika aus der Zeit. 

Zusätzlich zu einer Anfangskante, die mit 4 Brettchen gewebt wurde, gibt es auch noch eine Zierborte am Handgelenk. 

Einige Autoren sagen, dass diese mit 21 Brettchen gewebt wurde und 1,4 cm breit ist.
Meine Rekonstruktionsversuch ist mit 20 Brettchen gewebt worden.


Mittwoch, 19. August 2020

Anfängertaugliche Anleitungen? Introducions for beginners?

Eigentlich warne ich ja immer davor, dass meine Anleitungen schwierig zu verstehen sind und nur bedingt anfängertauglich sind.
Aber dann gibt es die historischen Bänder, wo man eigentlich gar nichts falsch machen kann (auch nicht als Autor der Webbriefe) und die kann man dann wirklich als die absoluten Anfängerborten bezeichnen.

Davon habe ich einige gewebt - aber von den meisten gibt es keine Anleitung. Das werde ich nach und nach ändern und sie veröffentlichen. Hier ist die Zusammenfassung.

Ihr wundert euch vielleicht, dass es von bestimmten Borten sehr unterschiedliche Anleitungen verschiedener Weber gibt. Das bedeutet es nicht, dass einer etwas 'falsch' gemacht hat. Es bedeutet, dass von dem Fund nicht viel erkennbares übrig geblieben ist, so dass es mehrere Interpretationen gibt. 


Usually I say that my patterns are difficult to understand and should be woven by advanced weaver.

But there are the historical tablet woven bands where it is rather impossible to do anything wrong (even if you write the pattern) and this are the bands for tablet weavers who are new to this passion.

Up to now I've woven quite a lot of them but only few of the patterns are written down. I intend to change it and will publish them. 


If you are wondering why several authors have published different patterns for one and the same band. It doesn't mean that one of the versions must be wrong. It means that the historic find is in a bad state and it is difficult to see a pattern at all. And so there are several interprtations. 

Alle Anleitungen hier ensprechen den historischen Vorlagen (jedenfalls soweit der Fund es zulässt), hier werden keine Kompromisse gemacht
All patterns are reconstructions as far as the finds allow it. 
 
Und bitte probiert den unendlichen Aufzug zum Aufketten aus. Das ist so ein Zeitersparnis. 


Dienstag, 16. Juni 2020

Musteranleitungen ...

Vor einigen Tagen hatte ich auf meiner Facebook-Seite das Bild von der Borte einer anderen Weberin geteilt. Sie hatte meine Anleitung verwendet, die ich nach einem Fund aus Ägypten erstellt hatte. Ich hatte das Muster in der aktuellen Ausgabe der Zeitschrift 'TWIST' veröffentlicht.



Jetzt ist ihr Bild nicht mehr da, weil sie es gelöscht hatte.
Warum?

Freitag, 30. September 2016

Die Ärmelborte aus Chelles

Brettchenweben ist mein Hobby. Ich webe immer die Muster, auf die ich gerade Lust habe und bin oft fast schon enttäuscht, wenn ich wieder ein Band fertig habe.

Deswegen passiert es immer wieder, dass ich meine Lieblingsmuster hin und wieder noch einmal webe.

So auch dieses Motiv, dass ich schon mehrfach gewebt habe, aber immer wieder neu davon fasziniert bin. Die historischen Informationen findet ihr hier

Es musste auch jetzt wieder schmal und fein sein 40/2er Seide, gefärbt mit Birke/Krapp und Cochenille von Marled

Freitag, 25. Dezember 2015

Shestovica cemetery, Chernigov, Ukraine

Manchmal passiert es einfach:
Frau klickt nichtsahnend auf einen Link, der in der von Jenn Culler als Verweis für eine Rusborte gepostet wurde und sieht dann plötzlich im Archaeological Textiles Newsletter Nr. 47 im Artikel 'New finds of Viking Age textiles in Ukraine and Russia' von Kirill Mikhailov 2 fantastische Bilder von Borten aus dem 10. Jhd.

Der Artikel verrät, dass es sich um ein Männergrab handelt, in dem 2 Borten gefunden wurden. Eine davon besteht aus drei Fragmenten (50, 20 und 10 cm lang) und wird für die Randverzierung eines Mantels gehalten.
Das andere Band ist ein wenig abseits vom Körper gefunden worden - vermutlich war es die Verzierung einer Tunika die Fragmente sind 2,2  4,4 und 2,5 cm lang.

Am erstaunlichsten ist hier das Bild Fig. 2. Tablet-woven band from the grave chamber, Shestovica cemetery, Chernigov, Ukraine (Photo K. Mikhailov).
Es zeigt eine Borte, wo nicht nur die Broschierung, sondern auch das Grundgewebe erkennbar ist. Leider wird nicht erwähnt, ob es sich um die Borte vom Mantel oder von der Tunika handelte.


Donnerstag, 30. Juli 2015

Halberstadt - die Umsetzung

Als ich im letzten Jahr die Möglichkeit hatte, im Domschatzmuseum in Halberstadt zu fotografieren, habe ich mich auf die brettchengewebten Borten konzentriert. Über 100 Bilder sind es geworden.

Die meisten habe ich von dem Altartuch (Ende 14. Jahrhundert) gemacht, da man in diesem Tuch über 20 Meter Borte 'verarbeitet' hat.

Es gibt leider nur wenige Bilder von dem ganzen Tuch, im Internet nur in der Deutschen-Digitalen-Bibliothek.
Aber keins kann man zur Rekonstruktion der Borte heranziehen. Nachdem mir das Museum die Gelegenheit gegeben hatte, eigene Bilder zu machen, hatte ich hochauflösende Fotos, wo ich die einzelnen Fäden zählen konnte.

Ursprünglich wird das Band wohl mit Goldlahn broschiert gewesen sein, denn es gibt immer noch einige Stellen, die glitzern. Aber viel ist nicht mehr zu erkennen, da das Altartuch in den letzten Jahrhunderten intensiv genutzt wurde und die Borte sehr gelitten hat.

Dienstag, 5. Mai 2015

Musterentwicklung - pattern developement

Neben dem Weben von Borten, liebe ich es, Webanleitungen zu entwickeln oder anhand von historischen Vorlagen die alten Muster zu rekonstruieren.
Da das oft viel schneller geht, als das Weben der Borten an sich, habe ich in den letzten Jahren genug Muster entworfen, dass ich mir für den Rest meines Lebens keine Sorge mehr für die Musterauswahl machen muss...


... da ich aber nicht vor habe, keine weiteren Muster zu entwickeln, liegt bei mir so einiges 'auf Halde'. Einige, die ich 'Just for fun' geschrieben habe, habe ich inzwischen auf meiner Seite veröffentlicht und freue mich, wenn jemand anders sie webt.

Die meisten Muster sind ordentlich beschriftet, aber bei einigen rätsel ich, was mich damals inspiriert hat.

Bei dem hier habe ich keine Probleme mit der Zuordnung - Hochdorf verschiedene Motive neu arrangiert, Technik: 3-farbiges Köper
Das Aufwändigste an diesem Muster sind die ganzen kleinen x und y. Das sind die Drehrichtungen.



This one is a variation of all the finds of Hochdorf new arranged – but I still haven’t found the time for weaving it. Technique: 3 colored 3/1 broken twill.
The 'x' and the 'y' in the pattern had been most time consuming as it indicates the turning direction of the tablets.

Donnerstag, 28. August 2014

Die brettchengewebte Borte vom Krönungsgewand Richards von Cornwalls

Als 1257 Richard von Cornwall in Aachen zum Römisch-Deutschen König gekrönt wurde, trug er einen prachtvolles blaues Krönungsgewand, das mit gestickten Paaren von springenden goldenen Greifen und gekrönten Löwen, die abwechslend an beiden Seiten eines Lebensbaums aufgereiht sind, geschmückt war.

Nach der Krönung verblieb das Gewand im Aachener Domschatz, bis im 19. Jahrhundert der Aachener Kanoniker Frans Bock zerschnittene Teile des Krönungsmantels unter Verschleierung ihrer Herkunft in ganz Europa verkaufte.
Ein großer Teil des Stoffes blieb aber in Aachen und wurde zu einem Messgewand umgearbeitet.

Einige der Fragmente sind mit brettchengewebter Borte verziert worden, die vom Stil in den Anfang des 16. Jhd passt.  Denn Anleitungen zu ähnlichen Borten findet man in 'Anna Neupers Modelbuch'. Aber nirgendwo findet man eine Information, wann die Borten auf die Textilien genäht wurden.

As Richard of Cornwall had been coronated to roman-german king in the year 1275 he wore a magnificent blue robe, with gold embroidered animals.

For many centurys the robe stayed in Aachen. Until in the 19th century the canon of Aachen Franz Bock sold quite a lot fragments of the cloak hiding the origin of the fragments.
A bigger part of the cloth stayed in Aachen had been redone as chasuble.

Some of the sold fragmentes had been decorated with a small tablet woven band. The pattern looks like bands of the begining of the 16th century as found in 'Anna Neupers Modelbuch' but nowhere had been mentioned when the band had been added to the cloth.