Als Karolina Pallin 2019 auf Academia den Artikel Vikingatida brickväv från Valsgärdes båtgravar: en teknikbeskrivning samt några tankar veröffentlichte, war ich glücklich, dass es wieder einen Artikel mit 'neuen' Borten gibt.
Allerdings sind es nur Fragmente und zum Rekonstruieren einer kompletten Borte reichte die Bildqualität nicht aus.
So habe ich mir das Fragment Vgde015:T:1106:003 angesehen und daraus eine Mustersequenz geschrieben, die ich nachgewebt habe.
Der nächste Termin ist Samstag der 08.02.2025 von 10.15 - 18.00 h. (das Unperfekthaus öffnet um 10.00 h)
Wir
brauchen keine Raummiete zu bezahlen, aber das Getränke- und
Speiseangebot sollte schon genutzt werden. Der Eintritt ist gleichzeitig
eine Flatrate für nichtalkoholische Getränke incl. Kaffee, die - Stand Oktober 2024 - 9,00 Euro kostet. Das Restaurant ist gut und preiswert https://www.uph.de/restaurant
Wir sind irgendwo im Unperferkthaus, bitte fragt beim Einchecken, wo wir sind (Wahrscheinlich Raum 402)
Was machen wir: Weben,
Bücher blättern, anderen über die Schulter schauen oder einfach nur
Kaffee oder Tee trinken und über das Hobby erzählen.. Kurz einen entspannten, kreativen Tag erleben.
Bitte kommt in Kleidung des 20./21. Jhd. alles andere ist nicht erwünscht. Dankeschön.
Um Anmeldung wird gebeten (aisling at gmx punkt net), vielen lieben Dank.
P.S.: Niemand muss den ganzen Tag da sein, wer nur kurz Zeit hat ist herzlich willkommen.
P.P.S.
Wir haben nicht unendlich viel Platz, der Raum 402 ist nicht so groß,
also bringt bitte nur kleine Webstühle mit. Wenn ich vor der Wahl stehe,
2 Personen oder 1 Webstuhl, bleibt der Webstuhl draußen. Es ist auch o.k. nur zum Quasseln zu kommen, aber ich freue mich sehr zu sehen, woran ihr gerade arbeitet.
Ich beschäftige mich immer wieder einmal mit den Borten aus Oseberg. Einfach weil die meisten nicht gut erhalten sind und man auf Sekundärquellen wie z.B. die Zeichnungen von Sofie Krafft aus dem Jahr 1904 zurückgreifen muss.
Dabei bin ich immer wieder erstaunt, wie gut man manchmal nur anhand der Zeichnung eine Technik identifizieren kann.
Hier habe ich spontan gesagt 'zwei Fäden pro Brettchen'.
Zeichnung von Sofie Kraft und das was ich gewebt habe.
2020 hatte ich in Zusammenarbeit mit Marled Mader den Thorsberger Prachtmantel nachgearbeitet. Und diesen präsentiere ich seit einiger Zeit auf einer Schneiderpuppe, wenn ich zeitenübergreifende Displays vorstelle.
Aber nur den Mantel zur präsentieren ist ja irgendwie doof. Und deswegen trägt die Puppe (ich nenne sie Bobby) auch eine Tunika. Diese Tunika war bisher ohne Borte. Da es aus Thorsberg den Fund einer Tunika mit einer brettchengewebten Borte gibt, ist es doch schön, wenn man es als passendes Ensemble präsentiert kann.
Ende Mai 2024 wurde eine 'neue' Borte veröffentlicht. Gefunden im Dom von Stavanger. Ich würde es zwischen 1100 und 1300 datieren. Ein Bild findet man hier. Ein erste Skizze zeigte mir, dass ich für eine Rekonstruktion ca. 60 Brettchen benötigen würde.
Ich habe zwar genug Brettchen, aber keinen Nerv eine so große Borte zu weben und zu broschieren.
Wie erarbeite ich mir eine Rekonstruktion? Oft schaue ich mir den Fund an und ich habe eine Idee, wie ich es machen kann. Besonders bei 'schwierigeren' Rekonstruktionen kann es oft eine längere Zeit dauern, bis ich das richtige Motiv und die richtige Technik entwickelt habe.
Hier zeige ich die Entwicklung anhand einer Borte aus Oseberg:
Ich kenne den Fund und die Bilder schon länger, u.a. gibt es Abbildungen davon im Buch Arne Emil Christensen, Margareta Nockert und Universitetet i Oslo, Osebergfunnet: Bind IV, Tekstilene, 2006. Ich hatte aber immer ein anders Projekt in der Planung, so dass ich nicht dazu kam, mich ausführlich damit zu beschäftigen.
Erneut darauf aufmerksam wurde ich durch einen Rekonstruktionsversuch im Januar 2023, wo ich gedacht habe, nein, so ist es nicht gewesen.
Und das motivierte mich dann doch, Zettel und Stift zu nehmen und einen ersten Entwurf zu zeichnen.
Wer mich kennt, der weiß, dass ich normalerweise nie Bilder ohne die Genehmigung des Rechteinhabers veröffentliche.
In diesem Post mache ich aber eine Ausnahme, weil man mich beschuldigt, ein Plagiat von von der Arbeit einer anderen Weberin gemacht zu haben.
Und da manchmal Bilder mehr als 1.000 Worte sagen, stelle ich hier meine Arbeit, ihre Arbeit und die historische Quelle gegenüber. Es ist hier als vergleichendes Bild veröffentlicht worden, allerdings verzichte ich darauf, den Namen der anderen Weberin zu veröffentlichen.
links - die Borte der anderen Weberin, Mitte das Original, rechts meine Rekonstruktion
Es begeistert mich jedes Mal, wenn ich die Möglichkeit habe, brettchengewebte Borten in Museen zu betrachten.
Vor einiger Zeit ist mir aufgefallen, dass es abseits von Kelten, Wikingern und Mittelalter auch noch Borten aus dem 17. Jhd. in mehreren Museen liegen.
Letzte Woche hatte ich nach einem sehr netten Kontakt mit der Restauratorin die Möglichkeit, die Borten nicht nur im Museum, sondern auch im Archiv zu betrachten und zu fotografieren.
Zusammen mit meinem Mann hatte ich deswegen einen Trip nach Karlsruhe geplant.
Der nächste Termin ist Samstag der 26.10.2024 von 10.15 - 18.00 h. (das Unperfekthaus öffnet um 10.00 h)
Wir
brauchen keine Raummiete zu bezahlen, aber das Getränke- und
Speiseangebot sollte schon genutzt werden. Der Eintritt ist gleichzeitig
eine Flatrate für nichtalkoholische Getränke incl. Kaffee, die - Stand
Mai 2024 - 9,00 Euro kostet. Das Restaurant ist gut und preiswert https://www.uph.de/restaurant
Wir sind irgendwo im Unperferkthaus, bitte fragt beim Einchecken, wo wir sind (Wahrscheinlich Raum 402)
Was machen wir: Weben,
Bücher blättern, anderen über die Schulter schauen oder einfach nur
Kaffee oder Tee trinken und über das Hobby erzählen.. Kurz einen entspannten, kreativen Tag erleben.
Bitte kommt in Kleidung des 20./21. Jhd. alles andere ist nicht erwünscht. Dankeschön.
Um Anmeldung wird gebeten (aisling at gmx punkt net), vielen lieben Dank.
P.S.: Niemand muss den ganzen Tag da sein, wer nur kurz Zeit hat ist herzlich willkommen.
P.P.S.
Wir haben nicht unendlich viel Platz, der Raum 402 ist nicht so groß,
also bringt bitte nur kleine Webstühle mit. Wenn ich vor der Wahl stehe,
2 Personen oder 1 Webstuhl, bleibt der Webstuhl draußen. Es ist auch o.k. nur zum Quasseln zu kommen, aber ich freue mich sehr zu sehen, woran ihr gerade arbeitet.
Ich bin ja im Hobby mehr oder weniger ein 'Erklärbär', aber dass ich mein Buch jetzt bei der IRM mit einem Vortrag präsentiere, ist dann doch etwas, was ich nicht so oft mache....
Es gibt immer ein erstes Mal...
Die Präsentation ist fertig. Jetzt muss ich nur noch üben, dass ich frei reden kann und trotzdem sinnvolle Sätze bilde....
Sonntag, 7. April 2024
Meine Borte, die von einer Zeichnung der Oseberg-Textilien von Sofie Krafft aus 1904 inspiriert wurde, ist fertig. Ich mag, wie das knallige weiße Leinengarn und die Krapprote Wolle miteinander harmonieren.
Das Muster ist von Randi Stoltz, ich habe ein wenig damit gespielt.
Vielleicht hat es der eine oder andere schon mitbekommen: ich habe ein Buch geschrieben.
Über brettchengewebte Borten aus der byzantinischen Zeit in Ägypten. Sie gehören zu den sog. koptischen Textilien.
In Deutschland ist es bei Amazon oder dem Buchhändler deines Vertrauens erhältlich. Kostenpunkt: 57,00 Euro. Ist viel Geld, ich weiß. Ihr bekommt dafür 160 Seiten voll mit Musteranleitungen, die es größtenteils so nicht gibt, da die Borten eine ganz andere Formensprache haben. Insgesamt habe ich hier 62 Muster rekonstruiert.
International ist das Buch günstiger, dann ist der Druck aber nur in schwarz-weiß.
Es gibt Termine, auf die man sich schon ein ganzes Jahr freut.
Das Brettchenwebertreffen in Viersen gehört dazu. Menjas herzliche Gastfreundschaft (zusammen mit dem Küchenteam sorgt sie dafür, dass wir bei all dem Weben nicht vom Fleisch fallen), ein schönes Gebäude und viele Gesichter, die man nur dann sieht, macht es zu einer Veranstaltung, auf die man hinfiebert.
Einziger Nachteil: es findet in einem Jugendgästehaus statt und in den Vierbettzimmern stehen Doppelbetten.... und ich war dieses Jahr dran, oben zu schlafen... Aber mit ein bisschen Übung war es gar nicht mehr so schlimm.
Das Brettchenwebertreffen war ein richtig schöner, runder Nachmittag.
Ich habe wieder einiges Neues gesehen, viel gequasselt und hoffentlich hat der Workshop zum Unendlichen Aufzug helfen können. Es haben dann doch mehr zu geschaut, als erwartet.
Und das Unperfekthaus hat alle neuen Besucher sehr beeindruckt.
Eine
neue Borte ist fertig - ich habe hier Motive aus dem Grab des
Keltenfürsten von Hochdorf verwendet. Ich bin zwar ein wenig
eingerostet, aber die Technikkombination Köper mit ausgelassenem Einzug
und einseitiges Doubleface war mal wieder spannend.
Musterskizze aus
Der Keltenfürst von Hochdorf. Methoden und Ergebnisse der Landesarchäologie. Katalog zur
Ausstellung Stuttgart, Kunstgebäude vom 14. August bis 13. Oktober 1985, 1985