Samstag, 22. Juli 2017

800 Jahre Horhausen

Bei einigen Veranstaltungen ist es so, dass man überhaupt nicht weiß, was einen erwartet.

Klar, man hat einige Eckdaten, welche Zeit, wer mit dabei ist und was gezeigt wird, aber wenn man keine Belebung macht, sondern mit einem Display arbeitet, dann kommt es vor allem auf die Besucher an, ob es funktioniert.

Genau das ist auch bei der Veranstaltung 800 Jahre Horhausen der Fall gewesen.

Eckdaten: Hochmittelalter, genauer die Lebensumstände in Horhausen vor 800 Jahren, somit waren die meisten recht einfach gekleidet.

Unter der Federführung von Tempora Nostra hatten der Verein PzlG (Projekte zur lebendigen Geschichte e.V. dem ich angehöre), Volkelin, Creative Genius und einige Einzelkämpfer folgendes vorbereitet:
Vorführung von einfachem Handwerk, Knochenschnitzer und Mollenhauer. Ein Bader erklärte Werkzeuge und Anwendung, Textilverarbeitung wurde gezeigt, dazu war es möglich, mittelalterliches Spielzeug auszuprobieren und Fingerflechten und Spinnen zu lernen. Zusätzlich Informationen über die erste urkundliche Erwähnung von Horhausen durch den Haferbauer (bei ihm gab es dann auch noch Erklärungen zur Ernährung).

Dazu hatten wir Sonnensegel und einen Stand in einem kleinen Park an der Kirche aufgebaut, die eine Seite hatte einen stimmigen Hintergrund, die andere eine moderne Fensterfront... 

Es war nur noch die Frage, ob das Publikum, das größtenteils aus dem Ort kam, das auch annehmen würde....

Um 11.00 h sollte es losgehen und es war alles ... ruhig, es verirrte sich nur ein einzelner Besucher auf dem Gelände. Was wir nicht wussten: Die Sonntagsmesse fing erst um 11.00 h an. Und in kleineren Gemeinden fängt alles erst nach der Messe an.

Aber danach wurden wir von einem interessierten und extrem neugieregen Publikum belagert. Und das ging bis kurz vor Feierabend. Einige Besucher waren mehrere Stunden da.

Selten war ich so froh gewesen, dass ich einen Belegordner eingesteckt hatte.

Bilder konnte ich nur zu Beginn und Ende und während der Modenschau machen, ansonsten war zu viel los.


Martin, der Bader kam mit einem Handkarren (und für alle, die es extrem genau nehmen:
es ist der erste Entwurf und es gibt Abweichungen zu den historischen Vorlagen)

Dort hatte er ein Display von seinem 'Werkzeug'
Im Gespräch mit den Zuschauern


Fingerschlaufenweben - ein Besucher probiert es aus nach Anleitung von Sabine aus.

Britta zeigt das Nadelbinden.

Schautisch mit Spinnereien und verschieden Hafersorten
Mittelalerliches Spielzeug - und man konnte es bei Ulrike  ausprobieren ;-)
Die Kinder hatten ihren Spaß

Frauen und Männer beim Klönen



Eine einfache hochmittelalterliche Darstellung von Katrin


Und dann gibt es doch ein stimmungsvolles Bild ;-)


Textilien, Färbung und mehr von Gabriele


Philipp zeigte das Schmieden.


Und dann: die Modenschau
Und eine meiner Borten ist mal 'in Action' statt in meinem Körbchen.

Und das waren die Zuschauer...

Ein Bild von mir gibt es doch noch. Schautisch mit Brettchenborten im Körbchen ... Aber am meisten hat die Wollverarbeitung und die möglichen Farben interessiert.
Das war die Urkunde mit der ersten Erwähnung von Horhausen.


Am Ende des Tages war ich heiser vom ganzen Quasseln und hatte Hunger, weil ich trotz Vollverpflegung nicht wirklich zum Essen gekommen bin, weil so viel los war.

Solche Veranstaltungen machen Lust auf mehr, auf viel mehr.

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