Denn irgendwie scheint die jeder zu tragen, obwohl die Motivwahl in Deutschland sagen wir mal 'umstritten' ist.
Deswegen hatte ich mir die Mühe gemacht, im Vorfeld zu einer wikingerzeitlichen Veranstaltung einmal alle Bortenfunde mit reinen Hakenkreuzmotiven (egal ob nun links- oder rechtsgedreht) rauszusuchen, die ich kenne:
Birka B5, broschiert 1,2 cm breit, eins von mehreren Motiven in der Borte Aus dem Grab 977, Männlich 10. Jhd.
Birka B21, broschiert 1,0 cm breit, eins von mehreren Motiven in der Borte. Aus dem Grab 943, weiblich 10. Jhd
Mammen, Borte vom Handgelenk, ca. 1,5 cm breit, eins von mehreren Motiven in der Borte. Männlich, 10 Jhd. Edit: 08/2018 man sollte sich immer das Original anschauen und da kann von mehreren Motiven nur eins als Hakenkreuz identifizieren. Alle anderen sind 'anders'
Hvilehøj, ca. 1,7 cm breit, eins von mehreren Motiven in der Borte
Edit: Birka B6, broschiert 1,1 cm breit, hier gibt es wirklich mehrere Motive mit Hakenkreuzen, die sich abwechseln. Grab 965, weiblich, 10 Jhd. (mit Pferd bestattet)
Danke an Ankai für den Hinweis.
Edit: 2018 B5625, Vangsnes, Norwegen, Technik: Soumak, Breite nicht bekannt, vermutlich zwischen 1,0 und 1,5 cm, mehrere Motive mit Hakenkreuz ca. 950 - 1000 aus einem Frauengrab.
Das war es.
Rekonstuktionsversuch des Bandes aus Hvilehøj |
Ja, ja, da werden oft noch andere genannt:
Ganz vorne: Snartemo. Sicher, im Muster ist auch ein Hakenkreuz, es ist aber nicht wikingerzeitlich, sondern stammt aus der Völkerwanderunsgzeit und ist bei den Wikingern so 'out' wie die das Schürzenkleid meiner Großmutter in der heutigen Zeit.
Das Band von Humikkala ist zwar aus der richtigen Zeit, aber ist aus Finnland (das sind lt. Definition keine Wikinger). Außerdem gibt es auf den Abbildungen, die ich vom Original kenne, keine Hakenkreuze, nur bei den Rekonstruktionen.
Das brettchengewebte Band aus Leksand. Es ist aus dem 11. Jhd. ein wenig zu spät, um den Wikingern zugeordnet werden zu können. Zudem finde ich in der Skizze von Magaretha Nockert keine Hakenkreuze.
Habe ich noch etwas übersehen? Gibt es doch noch eine weitere Borte mit reinen Hakenkreuzmotiven? Dann freue ich mich über einen kurzen Kommentar.
Wenn man bedenkt, dass in Birka alleine rund 40 Fragmente von brettchengewebten Borten gefunden wurde und es insgesamt ca. 100 Bortenfunde aus der Wikingerzeit gibt, dann wundert man sich doch, warum so viele Personen sich ausgerechnet Motive mit Hakenkreuzen ausgesucht haben... aber das muss jeder selbst entscheiden.
Ich konnte nur auf der Veranstaltung klipp und klar sagen, dass die Hakenkreuze in der 'Wikingerszene' überproportional verwendet wurden...
Danke Silvia! Du sprichst mir aus dem Herzen! Emotional und faktisch!
AntwortenLöschenGern geschehen - und ich warte darauf, dass jemand genau diese Aufstellung auch für andere Dinge, wie Holzarbeiten u.ä. macht.
LöschenKann dich voll und ganz verstehen. Ein weiteres Beispiel, das aber rund 1300 Jahre älter und aus einem anderen Kulturbereich ist: Hochdorf/Enz
AntwortenLöschenIn Hochdorf gibt es mehr Borten mit Hakenkreuzen, als in dieser Aufstellung :-) Und fast alle sind brettchengewebt.
LöschenNein, das ist etwas ganz anderes, weil bisher noch niemand erklären konnte, warum?
War es eine Religion?
War es für den Keltenfürsten das Zeichen seiner Macht.
Oder war es vielleicht ein Symbol für seine Frau? Sie war ja nicht im Grab und hat ihm dies als Erinnerung mitgegeben.
Wir werden es nie erfahren...
Euch allen mal ein Hinweis, ich habe die EDDA, und Sagen der Nordischen Völker, von 1924, den begriff " Wikinger " gibt es in diesen Büchern nicht. Weltgeschichte " Meiers Weltgeschichte " heraus gekommen 1912, den begriff " Wikinger " nicht gefunden. Petersen " Schwert-Funde des Frühmittelalter " erst Ausgabe 1938, kein Wort über " Wikinger " Im Sprachgebrauch taucht der begriff Wikinger Anfang ca. 1930 auf. Mit der Macht Ergreifung der Nazis wird dieser populär. Ist der begriff " Wikinger"gleich zu setzen mit den bei den Nazis genannten " Arisch-Nordisch Herren Rasse "? Es ist schon eigenartig das der begriff " Wikinger " zeitgleich auftaucht. Was sind nun Wikinger? In den Alten Schriften wird immer von Nordmannen, Danen, Warägern und Rus gesprochen. Ich habe keine Hinweise auf Wikinger, in, vor 1930 heraus gekommenen Literatur, gefunden. Damit meine ich nicht Nachauflagen!
AntwortenLöschenDas ist ja genau das Problem, dass die NS-Regierung die nordischen Kulturen für sich vereinnahmt haben.
LöschenMan kann es nicht mehr Rückgängig machen, einige Begriffe haben sich nun mal eingebürgert, aber man muss halt schauen, dass man in seiner eigenen Recherche ordentlich ist und nicht einfach Dinge übernimmt, die gar nicht 'Wikinger' sondern 'Nazikult' ist.
Und das ist leider oft bei der Verwendung des Hakenkreuzes der Fall.
Das Wort Wikinger leitet sich vermutlich vom norse "víkingr" ab, was soviel wie "Seekrieger auf langer Fahrt in die Fremde" bedeutet.
AntwortenLöschenErstmals wirklich aufgetaucht ist das Wort "Wikinger" in den Angelsächsischen Chroniken im Jahr 879:
"This year went the army from Chippenham to Cirencester, and sat there a year. The same year assembled a band of pirates, and sat at Fulham by the Thames...."
In einem Original:
879 Her for se here to Cirenceastre of Cippanhamme. Sæt þær an gear; þy geare gegadrode on hloþ wicenga, gesæt æt Fullanhamme be Temese;...
Man beachte das "Wicenga", was als "band of pirates" übersetz wurde.
Laut Wikipedia ausserdem: "Auf dänischen Runensteinen ist Viking für den Beginn des 11. Jahrhunderts belegt."
Bleibt zu überprüfen.
Sieht aus, als hätten sich die Wikinger selbst nicht so bezeichnet, ähnlich der Barbaren zur Römerzeit, die sich auch nicht Barbaren nannten.