Sonntag, 5. Juli 2015

Einige wenige Textilien in Peru - Teil 3

Auf den Weg von Puno nach Cusco gab es mehrere touristische Stopps. Und jedes Mal sahen wir Frauen in ihren Trachten, die von Ort zu Ort unterschiedlich waren.

Und dann war es soweit: Mein Mann traf eine Frau die richtige Wolle versponn. Leider hatte sein eigener Spinnstab in den letzten Tagen sehr unter den Transport gelitten, dass er nicht zeigen konnte was er wollte - und mit der Verständigung haperte es ein wenig... aber für wenig Geld konnte er ein Foto von ihr machen.

Einige Münzen helfen oft weiter, um Bilder von Dingen machen zu können - solange man kein Blitzlicht benutzt. Blitzlicht ist oft ein 'No Go' und wenn die Leute vorher freundlich waren, so sind sie dann angefressen.
Es ist schon ein seltsames Gefühl dort als 'reicher' Ausländer angesehen zu werden und noch seltsamer ist, dass Menschen davon leben, dass man Fotos von ihnen macht.
Solange es Erwachsene sind, habe ich kein Problem, ein oder zwei Soles in ein gutes Foto zu investieren, aber Kinder habe ich nicht gegen Geld fotografiert, denn die gehören in die Schule. 



In La Raya, dem höchsten Punkt der Reise mit 4.400 Meter machten wir natürlich einen Fotostopp.

Und wurden von den Andenkenhändlern belagert. Zum ersten Mal gab es auch Wolle als einzelne Rollen, aber bei der Qualität der anderen Ware war ich mir nicht sicher, ob es wirklich Alpaca oder nicht doch Maby-Alpaca mit hohem Polyesteranteil war. In der Höhe fühlte sich alles anders an. Zudem entsprach die anderer Ware billigen Tüchern mit Polyester.
Hier konnte man ein Bild mit Lama machen (habe ich auch gegen kleines Geld, aber das mit Lama im Hintergrund fand ich viel schöner!)



An unserem letzten Halt sollten wir eigentlich eine Kirche besichtigen, aber barocke Pracht interessiert mich nicht und erzählt zu bekommen, wo dieser Stil von dem europäischen Stil abweicht und welcher Künstler welches Gemälde in wessen Auftrag gemalt hat, geht bei mir links rein und rechts raus.
Also ersparten wir uns das und schauten uns den kleinen Ort Andahuaylillas ein wenig genauer an. Und stolperten über ein winziges kleines Museum mit Mumien, deren Kleidung auch erhalten war.
Leider fehlte eine ausreichende Beschriftung, so dass ich leider nicht viel dazu sagen kann.

Im benachbarten Andenkenladen sahen die Stoffe ein wenig anders aus, als bisher, aber da die Qualität mich nicht überzeugte, kaufte ich nichts.

Am nächsten Tag hatten wir in Cusco eine Stadtführung und nicht nur an jeder Sehenswürdigkeit, sondern teilweise noch in den Sehenswürdigkeiten waren Händler, die ihre Ware feilboten. Sie waren oft wirklich aufdringlich.


Und dann gab es wieder die Frauen, die sich fotografieren ließen:



Das hielt uns nicht davon ab, nach der Führung und einem guten Mittagessen auch noch die Andenkenläden von Cusco zu erkunden. Fast überall gab es die übliche Billigware. Nichts besonderes und doch kunterbunt und schön.
Und dann gab es Geschäfte, wo das fotografieren verboten war und wo sich Verkäufern in Schlips und Krawatte dezent im Hintergrund hielten. Da konnte man 'echte' Alpacaprodukte kaufen und die Ware hatte eine tolle Qualität.  Die Preise waren auch dementsprechend hoch.
Aber in einem Hinterhof, etwas versteckt war ein Geschäft, dem man schon an der Auslage ansah, dass es anders war.
Neugierig ging ich hinein und sah genau das, was ich kaufen wollte: handgearbeitete Stücke, die aber nicht zu kompliziert gewebt waren und damit bezahlbar waren.
Die Dame, die verkaufte, war gleichzeitig auch die Weberin, als sie mein Interesse bemerkte, erklärte sie mir, dass die Stoffe handgewebt und naturgefärbt waren. Die Rottöne wurden mit Cochenille erzeugt, usw. Erstaunlicherweise verstand ich jedes Wort, während meine Freundin, die wesentlich mehr Spanisch spricht und meistens als Übersetzer weiter hilft, ein wenig verzweifelte.
Ich verliebte mich in einen 'Tischläufer' kein Alpacka, sondern 'Mähhhh' Schaf. Aber mit über 300,00 Soles zögerte ich noch, ihn zu kaufen, da wir weder im Centro de Textil, noch auf dem Markt in Pisaq gewesen waren.
Doch an unserem letzten Tag in Cusco kehrte ich zu dem Laden zurück und kaufte ihn.
 

Anschließend ging es zum 'Centro de Textil' in Cusco. Ein großes Ladengeschäft mit schönen Textilien, aber mir waren die Farben zu gedeckt. Es war dem Geschmack reicher Leute angepasst.

Zu dem Centro gehörte auch ein kleines Museum. Leider durften wir dort nicht fotografieren, aber es war sehr spannend. Es erklärte, wie die Kinder schon mit 7 oder 8 Jahren lernten einfache Bänder ohne Anleitung zu weben. Von Jahr zu Jahr wurden die Muster immer komplexer, bis sie kurz vor ihrer Hochzeit den Höhepunkt der Kreativität erreichten. Nach der Hochzeit und den ersten Kindern wurde diese Komplexität nicht mehr erreicht.

Es war ein netter Laden und ein hübsches Museum, gehört aber nicht zu den textilen Höhepunkten des Urlaubs.

Das war am nächsten Tag das Awana Kancha, eine Kommune die sich zusammengeschlossen hat, um die einzelnen Produktionswege vom Lama bis zum fertigen Stoff zu zeigen.












Die Textilien, die im angrenzenden Shop verkauft wurden, waren ein Traum. Aber ich hatte mich schon in etwas anderes verliebt ;-)

Der Markt in Pisaq war dagegen fast schon eine Enttäuschung, denn es wurde nur die übliche Touristenware angeboten.

Und damit sind wir fast schon am Ende der textilen Reise durch Peru.
Noch das Bild einer Straßenhändlerin in Cusco, die ihre Ware selbst herstellte.

Und ein Glückstreffer in einem Andenkenladen in Lima. Neben der Massenware fand ich das Tuch.
Mein Mann hatte es dann als Mitbringsel für seine Familie gekauft (ich war pleite), aber ich habe ihn überzeugt, dass es perfekt als Tischläufer für unseren Esstisch geeignet ist.




1 Kommentar:

  1. Eine abenteuerliche Reise. Die Textilien hätte ich mir auch gerne angesehen.

    LG Ate

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