Freitag, 24. April 2015

Das Grab des Keltenfürsten von Hochdorf

in den Jahren 1978 und 1979 wurde dieses sog. Fürstengrab aus der späten Hallstattzeit (ca. 550 v. Chr.) ausgegraben.

Neben vielen Metallgegenständen gab es auch organische Reste, die in großer Zahl konserviert worden waren.

Ich beschäftige mich schon ziemlich lange damit, weil zu den organischen Resten auch einige Brettchenborten gezählt werden, die für mich in ihrer Pracht und Komplexität einzigartig sind.

Kleine Bortenauswahl

In the years 1978 and 1979  the so called 'Fürstengrab' of the late Hallstatt age (550 BC) has been excavated.
Besides of quite a lot metal there has also been organic fragments found.

Quite a lot of them has been tablet woven bands in a finery and compexity way ahead of most other tablet woven founds.

Angefangen hatte alles mit den Zweiloch-Borten, dann besuchte ich einen Webkurs bei Marijke van Epen, um einen dreifarbigen Köper zu erlernen, um die Borte vom Kessel TK7C (nach einem Aquarell) zu weben. Mit der Zeit wurden es dann immer mehr. 

I started to reconstruct bands of this grave with the bands woven in pebble weave technique. Later I participated a class of Marijke van Epen learning how to weave a 3 colourd 3/1 broken twill.  By and by I'd woven more bands of this grave.   
Borten, die sich an dem Grab von Hochdorf orientieren.


Von links nach rechts:


Mittelteil von Objekt 1.45 in reiner Köpertechnik


Randmotiv von Objekt 1.45 in Köpertechnik mit ausgelassenem Einzug gewebt.

Im Herbst letzten Jahres habe ich mich zum ersten Mal intensiv mit dem Objekt 1.45 auseinandergesetzt. Laut der Analyse von Lise Raeder Knudsen hatte man das Band damals mit über 100 Brettchen gewebt. Das Muster entstand durch Köpertechnik mit ausgelassenem Einzug und für mich war es eine absolute Herausforderung.
Ich habe immer wieder über meiner Musterzeichnung gegrübelt und dann Teile des Musters 'versuchsweise' als schmale Bänder nachgewebt. Nachdem das klappte und ich auch verstand, wie die gerade Linie funktionierte, habe ich dann erstmalig die Borte mit 100 Brettchen aufgekettet und angefangen zu weben.
Noch sind die Motive nicht in der richtigen Reihenfolge, aber das kommt noch.

Last autum I started on reconstructing the Object 1.45. It has been woven with more than 100 tablets and the pattern has been woven in 3/1 broken twill with one missing hole. It has been a challenge.
It took me more than 6 months to create a pattern and has woven parts of the pattern in small bands. 
It worked fine and as I found out how easy the horizontal line has been woven nothing could stop me from weaving this band.
This ist the beginning and the motives are not yet in the correct order but this is yet to come.


100 Brettchen, 4,8 cm breit


Mehr Informationen zu den einzelnen Borten gibt es hier.

Literatur:

Landesdenkmalamt Baden-Württemberg, "Der Keltenfürst von Hochdorf", Katalog zur Ausstellung, 1985 
Johanna Banck-Burgess, "Hochdorf IV", 1999 
Kathrina von Kurzynsky "... und ihre Hosen nennen sie bracas", 1996
Johanna Banck-Burgess, "Mittel der Macht. Textilien bei den Kelten", 2012
Keltenmuseum Heuneburg 'Bunte Tuche gleißendes Metall - Frühe Kelten der Hallstattzeit', 2007


2 Kommentare:

  1. Amazing. And again it is an outstanding work!

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  2. Those horizontal bands look to me like you figured out how to switch into double-turn double-face (or 3/1 repp) and back in to 3/1 twill.

    I'm pretty obsessed with 3/1 twill... nice stuff.

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