Alles begann damit, dass ich an einem regnerischen
Sonntagmorgen bei unimus.no - der
norwegischen Archäologie-Seite durch die Bilder von den Oseberg-Funden scrollte.
Schließlich war bekannt, dass dort viele Borten gefunden
wurde, aber nur von zweien gibt es gute Abbildungen.
Als ich auf die folgende Zeichnung von 1904 stieß dachte ich ‚Yes!‘
denn das Band im Vordergrund erinnerte vom Stil her sehr an das Band von
Mammen, allerdings wirkte es eher broschiert. Es war jedenfalls wunderschön.
Doch mehr als die Information ‚Tekstil‘ gab die Seite
nicht her. Die Bücher, die ich über Oseberg hatte, konnten mir auch nicht
weiter helfen.
Wie schon gesagt, es war ein verregneter Sonntagmorgen
und da ich Zeit hatte, fing ich an das Muster in Köpertechnik – entsprechend
dem Mammenfund - zu entwickeln und da
ich eine passende Kette hatte, war der erste Entwurf schnell gewebt.
Everything started on a rainy Sunday morning. I browsed through the pictures of the Oseberg finds on unimus.no – the norwegian page for archaeological finds. Oseberg is known for quite a lot tablet woven finds but I know only few pictures and I hoped for better pictures.
Ausschnitt aus der Anleitung (noch nicht vollständig) |
Everything started on a rainy Sunday morning. I browsed through the pictures of the Oseberg finds on unimus.no – the norwegian page for archaeological finds. Oseberg is known for quite a lot tablet woven finds but I know only few pictures and I hoped for better pictures.
As I found the drawing of the year1904 I thought ‚Yes!’ – the band in the foreground reminded me on the tablet
woven band from Mammen, but it seemd to be brocaded.
It looked really beautiful.
But the only information from unimus.no is ‚Tekstil. I have books of the
Oseberg finds but no information to this drawing.
As it has been a rainy Sunday and I had the
time I started to create the pattern in 3/1 broken twill – like the finds from
Mammen. And started weaving the same afternoon.
Seide Kette NM11, Schuss 60/2 |
In einer Pause stolperte ich über ein Bild bei Pinterest, auf dem Irene Lyng dieses Band in Köpertechnik gewebt hatte. Es hätte mich sehr gewundert, wenn ich bei diesem wunderschönen Band, mit so einem deutlichen Muster die erste gewesen wäre.
Aber auch dort fand ich keine befriedigende Antwort über
die Technik, in der das Band ursprünglich gewebt worden war.
Und so holte ich die Schwarmintelligenz zu Hilfe und fragte nach mehr Informationen in der Facebook Gruppe Scholarly Discussion on Viking Age Clothing.
Nach dem Verweis auf einige norwegische Bücher, gab mir Jenn Culler den entscheidenden Tipp, doch einmal in NESAT I reinzuschauen.
‘The Functional Textiles from the Oseberg Ship’ von Anne Stine Ingstad. Auf Seite 93 wird das Band ausführlich beschrieben, allerdings ist es ein broschiertes Band, das nicht brettchengewebt wurde. Es wird als ‘krabbasnar-type’ oder Vestfolds-mett’ beschrieben, zwei skandinavische Handarbeitstechniken (die für mich ein Buch mit sieben Siegeln sind).
Somit ist
mein Versuch keine Rekonstruktion, aber eine Borte mit einem historischen
Muster, das in der Technik der Mammenborte gewebt wurde.
During a break from weaving I found a picture
on Pinterest where Irene Lyng already had woven this band in 3/1 broken twill.
It would have been unusual if I would have been the first with such a beautiful
pattern.
But I didn’t find an answer for the technique of this band and so I
decided to ask some people with quite a lot more knowledge. I got help in the Facebook-group
‚Scholarly Discussion on Viking Age Clothing’.
First they nicked me to some Norwegian books I
couldn’t get a grip on but then Jenn Culler advised me to take a look at NESAT
I.
‘The Functional
Textiles from the Oseberg Ship’ by Anne Stine Ingstad. On page 93 the band is
described as brocaded band with a ground weft being done in as
‘krabbasnar-type’ or Vestfolds-mett’ Scandinavian techniques I don’t know at
all.
Literatur
NESAT I ‘The
Functional Textiles from the Oseberg Ship’ von Anne Stine Ingstad
Das Muster gefällt mir gut. Ich würde für mich den Hintergrund in mehreren Hellingkeitsstufen einer Farbe oder einen zarten Farbverlauf nehmen.
AntwortenLöschenLG Ate
Ich würde mich sehr freuen, wenn ich dein Ergebnis sehe - aber die Anleitung hier ist nicht vollständig - die kommt erst, wenn ich mit meinem Band fertig bin ;-)
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